Göttinger Liedpredigten

Populär ist es nicht, dieses Wochenlied für den Letzten Sonntag nach Epiphanias. Eine spröde Melodie, Lyrik, so dicht, dass mans kaum versteht. Es ist das erste Christusbekenntnislied der Reformation, geschrieben 1524 von einer Frau, die davon träumte, auf der Kanzel der Schlosskirche zu Wittenberg zu stehen.

Dieses Wochenlied zum Dritten Sonntag nach Epiphanias ist so etwas wie die gesungene Präambel der Ökumene, passend zu Wochenspruch und Evangelium. Das Lied passt aber ebenso gut zum 17. Sonntag nach Trinitatis.

Vermutlich vergeblicher Versuch einer Ehrenrettung. Einst war dieser Choral Wochenlied für den Ersten Sonntag nach Epiphanias. 2017 wurde es auf Mariä Verkündigung (25. März) verbannt, vermutlich ein Zugeständnis an die Liebhaber reformatorischer Choräle. In wenigen Jahren fällt es vermutlich der nächsten Gesangbuchrevision zum Opfer. Eigentlich schade drum? Mir tut es vor allem Lied um den reformatorischen Kehrvers am Ende jeder Strophe leid: Alles "aus Genaden"!

Dieses Tanzlied zum Zweiten Sonntag nach Epiphanias tanzt aus der Reihe: Es steht nicht unter den Epiphaniasliedern, doch passt es vorzüglich zum Kana-Sonntag - so nennen diesen Tag die Niederländer, wegen des Evangeliums Johannes 2 (Das Hochzeitsfreudenwunder zu Kana).