Kein norddeutsches Erntedankfest ohne "Wir pflügen und wir streuen" von Matthias Claudius. Ursprünglich war das Lied Teil einer Novelle: „Paul Erdmanns Fest“. Während sich aufgeklärte Edelleute in Kant'scher Religionskritik ergehen, stimmen die Bauern ein Lied an über den Segen, den Gott "gar zart und künstlich" eingewickelt hat wie ein Geschenk. Claudius im aufgeklärten Diskurs, fromm, doch keineswegs naiv.
Das andere Lied gilt als Kinderlied zur Gutenacht: "Weißt du, wieviel Sternlein stehen". Doch abgesehen von den Sternlein und der Geborgenheit schaffenden Stimmung ist es ein Schöpfungslied. Im prophetisch-weisheitlichen Stil (Jesaja 40,21-26 und Hiob 38-39) von Frage ("Weißt du?") und Antwort lädt das Lied ein zum Staunen über die kleinen Wunder der Natur, die Fischlein in den Wasserfluten und die Mücklein in der heißen Sonnenglut und die Kinder (nicht Kindlein!), die (hoffentlich!) ohne Sorg und Mühe fröhlich sind.
Das andere Lied gilt als Kinderlied zur Gutenacht: "Weißt du, wieviel Sternlein stehen". Doch abgesehen von den Sternlein und der Geborgenheit schaffenden Stimmung ist es ein Schöpfungslied. Im prophetisch-weisheitlichen Stil (Jesaja 40,21-26 und Hiob 38-39) von Frage ("Weißt du?") und Antwort lädt das Lied ein zum Staunen über die kleinen Wunder der Natur, die Fischlein in den Wasserfluten und die Mücklein in der heißen Sonnenglut und die Kinder (nicht Kindlein!), die (hoffentlich!) ohne Sorg und Mühe fröhlich sind.